Am heutigen Freitag kam Herr Mattick in die nicht alltägliche Situation, vor gestandenen Abiturientinnen und Abiturienten zu sprechen, denn es hatte sich eine Gruppe von 20 Ehemaligen versammelt, die im Jahre 1967 ihr Abitur am St.-Viti-Gymnasium bestanden und nun gemeinsam ihr 50-jähriges Abiturjubiläum feierten.

Die Herren Walter Böttjer und Bernd Quitkatt hatten keine leichte Aufgabe bei der Organisation dieses Treffens, da sich bis auf wenige Ausnahmen, die in der Region verblieben sind, viele der ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler deutschlandweit verteilt hatten. Sogar aus den Niederlanden reiste eine ehemalige Mitabiturientin an, jedoch war die weiteste Anfahrt aus Stuttgart. Mit Hilfe des Internets spürten die beiden die meisten der Abiturientia 1967 auf, jedoch waren zwei Mitschüler nicht mehr aufzufinden und weitere vier Mitschüler und eine Mitschülerin waren in der Zwischenzeit leider auch schon verstorben. Ein weiterer Teilnehmer dieser besonderen Wiedervereinigung kann zudem erst am Nachmittag anreisen, jedoch war man sich einig, dass es sich um eine sehr gute Quote handelte.

In einem Gespräch mit Herrn Mattick wurde intensiv über das Bildungssystem, Unterschiede zwischen damals und heute und besonders über das St.-Viti gesprochen, das damals noch Gymnasium i.E. hieß - Gymnasium in Entstehung.

Die 1959 am Gymnasium i.E. eingeschulten Schülerinnen und Schüler interessierten sich beim anschließenden Rundgang durch die Schule natürlich besonders für die Räume, die noch seit damals fast unverändert vorzufinden waren. So erfreute man sich an der Sporthalle, dem "Gymnastikzimmer" und den Kunsträumen und schwelgte dabei in Erinnerungen. Bei den vielen baulichen Veränderungen wurde auch festgestellt, dass der damalige Physikraum dem heutigen Oberstufenraum gegenüber dem Fitnessraum gewichen war und die 100m-Laufbahn, die sich damals neben dem Schulgebäude befand heute Pausenhof ist. Aber die Gäste interessierten sich natürlich auch für die neuen räumlichen Gegebenheiten, gerade weil fünf von ihnen selbst Lehrerinnen und Lehrer waren, darunter auch ein ehemaliger Schulleiter.

Was auch Herrn Mattick erstaunte war die Tatsache, dass sein heutiges Büro und das Sekretariat das Lehrerzimmer war, was zu damaliger Zeit von dichtem Zigarettenrauch vernebelt war.

Beim Rundgang durch die Schule ergab sich dann auch noch ein Gespräch mit aktuellen Abiturientinnen, die ihre Abizeitung zum Verkauf anboten - 50 Jahre Zeitunterschied, eine Schule, Ehemalige des St.-Viti - man kam schnell ins Gespräch. Damals nur 34 Schülerinnen und Schüler in zwei Klassen, der 13m - mathematisch-naturwissenschaftlicher Zweig -  und der 13s - sprachlicher Zweig - mit jeweils 17 Personen. Gestern waren es ganze 138 Abiturientinnen und Abiturienten, die, wie Herr Mattick im vorangegangen Gespräch erläuterte, die Qual der Wahl bei der Zusammenstellung ihrer Prüfungsfächer hatten, da sie aus allen fünf Bereichen (naturwissenschaftlich, sprachlich, künstlerrisch, musisch und seit einem Jahr auch sportlich) ihre Kurse zusammenstellen konnten, was im Landkreis Rotenburg ein Alleinstellungsmerkmal ist. Und schon damals wurde das Abitur nach ca. 8 Jahren absolviert, genauer gesagt 8 1/4, da der Schuljahresbeginn damals von nach den Osterferien auf nach den Sommerferien gelegt wurde, was seitdem Bestand hat. Während die Gäste zu ihren damaligen Lehrern leider keinen Kontakt mehr haben und auch nicht genau wissen, ob sie noch am Leben sind, freuen sich unsere Abiturienten erst einmal darauf ihre Lehrer nicht so schnell wiedersehen zu müssen.

Bereits 2010, 2012 und 2015 gab es Jahrgangstreffen in kleinerem Rahmen mit ca. 15 Teilnehmern. Diese Zahl konnte man dann zum Goldenen Jubiläum noch einmal deutlich auf die besagten 21 Teilnehmer steigern.

Im Anschluss an den Besuch im St.-Viti-Gymnasium stand ein gemeinsames Mittagessen auf dem Programm und der Abend sollte einen gemütlichen Ausklang finden. 

Wir wünschen dabei noch viel Spaß, viele angeregte Gespräche über alte Zeiten am Viti, vielen Dank für Ihren Besuch und weiterhin alles Gute!

Bilder/ Text: Sal