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„Smart Teachers Play More“ lautete der Titel der neuen Fortbildung, die im Juni im Rahmen des Erasmus+ Programms in Reykjavik, Island stattfand. Hierbei ging es um das spielerische Anwenden von Sprache im Unterricht. Einige dieser Spiele wurden bereits in den Klassenstufen 7 bis 12 erprobt, andere werden Anwendung finden in Vorbereitung auf den Norwegenaustausch zwischen norwegischen und deutschen Schüler*innen.

Darüber hinaus war es möglich, neue Kontakte ins europäische Ausland zu knüpfen. Mit Spanien wurde ein Kontakt geknüpft, der es ermöglichen könnte, spanische Lehrkräfte zu uns ans St.-Viti-Gymnasium einzuladen, um mit unseren Spanischlernenden innerhalb eines Projekts zu arbeiten. Entsprechende Projektgruppen innerhalb unseres Kollegiums wurden bereits gefunden, so dass die Planung losgehen kann!

Darüber hinaus waren auch Land und Menschen Thema dieser bereichernden Erfahrung. Das isländische Schulsystem wurde erläutert und auch ein Besuch einer isländischen Schule stand auf dem Programm. Die in orangen Warnwesten gekleideten Schüler*innen auf den Bildern befinden sich trotz Ferien auf dem Schulgelände. Die Arbeitsmoral in Island ist sehr hoch; die meisten Menschen haben zwei Jobs, einerseits, um sich die hohen Lebenshaltungskosten leisten zu können und andererseits, weil die Bevölkerungsdichte so gering ist. Also lernen auch die Jugendlichen schon früh zu arbeiten. Die Klassenstufen 8 bis 10 können sich an der „working school“ bewerben. Die jüngeren Schüler arbeiten ca. drei Stunden am Tag, währen die älteren Schüler sieben Stunden arbeiten. Sie verrichten Garten- und Aufräumarbeiten an öffentlichen Orten wie der Schule, aber auch Senioren können sich die Schüler*innen für einen kleinen Betrag buchen, damit diese sich deren Garten widmen können. Für dreieinhalb Stunden Arbeit verdienen sie umgerechnet ca. 200€ pro Woche, die allerdings immerhin nur von Montag bis Donnerstag Arbeit für sie bedeutet. Auch die 35% Steuern müssen die Schüler*innen bereits von diesem Gehalt zahlen. Diejenigen Schüler*innen, die sich aufgrund von Allergien o.ä. nicht draußen betätigen können, haben eine andere Aufgabe: Sie nehmen sogenannte voice samples auf. Wofür? Ihr kennt es, dass Siri euch auf Deutsch versteht. Die isländische Sprache ist jedoch noch nicht für Spracherkennung vorhanden, sodass die Schüler sich selbst aufnehmen, wie sie gewisse Wörter und Phrasen sagen und so zur Entwicklung der Software beitragen. Das Level der englischen Sprache ist übrigens recht hoch, da Isländer schon früh mit ihr konfrontiert werden: Es gibt keine Videospiele auf Isländisch und auch nur die Filme für sehr kleine Kinder (unter 10 Jahren) werden in die isländische Sprache übersetzt – alles andere läuft auf Englisch.

Zusätzlich zu Ausflügen in die Natur, die die Gruppe u.a. zu heißen Quellen und Wasserfällen führte, wurde eine geothermische Anlage besucht, die u.a. für die Warmwasserversorgung Reykjaviks sorgt. Insgesamt macht die Nutzung der Geothermie 53% der Energieversorgung des Landes aus.

Insgesamt hat die Fortbildung wieder einen spannenden Beitrag zur Schulentwicklung beigetragen. Über weitere Entwicklungen, die aus den geknüpften Kontakten entstehen, wird an dieser Stelle berichtet.

Text / Bilder: Mid